Zur Vorsubstantivischen Verwendung von Ideophonen im Japanischen: Attributivsätze vs. Nominaladjektive

In der japanischen Sprache findet sich ein reicher Wortschatz an onomatopoetischen Ausdrücken wie zā-zā (strömender Regen) oder kira-kira (Glitzern), insbesondere im Vergleich mit den Sprachen der westlichen Welt. Die lexikalische Bandbreite erstreckt sich von der reinen Lautmalerei von Geräuschen und Stimmen, bis hin zur sprachlichen Imitation von Zuständen und Begebenheiten.So alltäglich dieses sprachliche Phänomen im Japanischen jedoch ist, desto schwieriger gestaltet sich dessen lexikologische Einschätzung. Hierbei spielt insbesondere die semantische Klassifizierung von Onomatopoetika eine entscheidende Rolle. Abhängig von der Zuordnung zu den Wortgruppen der giongo/giseigo (Lautmalereien im eigentlichen Sinne), gitaigo (Zustandsbeschreibungen) oder gijôgo (Gefühlsausdrücke) lassen sich Tendenzen zum Grad der Lexikalisierung erkennen. Innerhalb dieser Wortgruppen geben sowohl die lautmalerische Qualität eines Ausdruckes, als auch die syntaktische Einbindung in das Satzgefüge Hinweise auf das individuelle Stadium der Lexikalisierung.Im Rahmen der Analyse fällt weiterhin auf, dass der onomatopoetische Wortschatz im mentalen Lexikon ungleich größer zu sein scheint, als die Anzahl der schriftlich festgehaltenen Lexeme, die je nach Wörterbuch stark variiert. Diese Diskrepanz zwischen dem inneren Lexikon des Sprechers und dem tatsächlichen Lexikon gilt es näher zu betrachten.